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Die Baby-led weaning Methode (BLW)

Baby mit Milchflasche

Bei der Baby-led weaning Methode, auch genannt BLW, geht es um die Umstellung von Milch zur festen Nahrung, allerdings komplett vom Baby gesteuert. Eine Fütterung mit Brei fällt bei dieser Variante aus. Da das Baby im ersten Jahr sowieso hauptsächlich gestillt oder mit Milchnahrung ernährt wird, ist es auch nicht schlimm, wenn das Kleine langsam in die Beikost geführt wird.

Start der Beikost mit Baby-led weaning und worauf man achten sollte: Ein Baby sollte 180 Tage ausschließlich mit Milch ernährt werden. Der Grund dafür ist die Darmreife. Es gibt bestimmte Reifezeichen, an denen sich Eltern halten sollten, bevor sie mit der Beikost beginnen.

  1. Es sollte aufrecht und stabil sitzen können und nur wenig Hilfe dabei benötigen
  2. Es muss sich selbstständig etwas in den Mund stecken können, also eine kontrollierte Koordination von Hand und Mund
  3. Es muss bereit für die Beikost sein und zeigt es deutlich mit Interesse an der Nahrung und Kaubewegungen
  4. Der Zungenstoßreflex muss zumindest fast komplett verschwunden sein, sonst ist das Baby nicht bereit für Nahrung

Bei Baby-led weaning nimmt das Baby beim Essen am Familientisch teil. Man bietet ihm verschiedene Nahrungsmittel an, welche es nun erforschen und kosten kann. Anfangs begutachtet das Kleine die Nahrung erstmal und erforscht, was es in der Hand hat. Schnell wird es anfangen darauf rum zu lutschen und zu probieren, wie es schmeckt. Da das Baby davon natürlich nicht satt wird, muss es davor und danach stets gestillt oder mit Milchnahrung gefüttert werden. Wichtig ist, dass man dem Baby nur Nahrungsmittel gibt, die es mit der Zunge gut am Gaumen zerdrücken kann oder welche durch den Speichel weich werden. Rohe Karotten oder Apfelstücke sind in dem Fall nicht empfehlenswert, da die Erstickungsgefahr zu groß ist! Gedünstet dagegen, ist es bestens zu empfehlen, da es weich und

somit gut für das Baby kaubar ist. Kauen kann es übrigens auch hervorragend, wenn es noch keine Zähne im Mund hat. Ebenfalls wichtig ist, dass die Stücke so groß geschnitten werden, dass das Baby sie gut mit seinen Händchen halten kann. Lieber etwas größer als zu klein. Was auf keinen Fall auf dem Teller landen darf, sind zum Beispiel Nüsse, wie auch zu gesalzene oder zuckerhaltige Lebensmittel.

Für wen Baby-led weaning geeignet ist

Diese Beikostmethode ist für jedes Baby geeignet, welches keinen Brei möchte und Fingerfood liebt. Auch Babys die erst später mit der Beikost starten, können direkt mit BLW beginnen.

Lebensmittel die für Baby-led weaning geeignet oder nicht geeignet sind

Geeignet für diese Methode sind Lebensmittel wie festes Vollkornbrot ohne Kerne, gegartes Gemüse am Stück, weiches Gemüse wie z.B. Banane, gekochte Kartoffeln ohne Schale, Aufstriche wie Frischkäse, Quark oder Butter, Porridge oder Polenta, weiches Obst, gekochte Nudeln.

Nicht geeignet dagegen sind Saaten und Nüsse, Rohes und hartes Gemüse wie Karotten oder Kohlrabi, Aufschnitt Käse (zu viel Salz und Eiweiß), Fastfood, Chips, Schokolade, Erbsen und Maiskörner (solange kein Pinzettengriff) wie auch hartes Obst wie zum Beispiel Äpfel.

Vor-und Nachteile mit Baby-led weaning

Vorteile:

  • Das Kind ernährt sich selbstbestimmend und isst tatsächlich nur das, was es möchte. Es lernt viel schneller wann es satt ist und wann es noch Hunger hat, somit wird die Gefahr von Übergewicht vorgebeugt weil das
  • Sättigungsgefühl gefördert wird. Es lernt von Anfang an eine Vielzahl an Lebensmittel kennen, womit der Geschmackssinn geschult wird. Auch für die Hand-Mund Koordination ist diese Option fördernd, da es die Nahrung mit den Händen selber in den Mund stecken muss.

Nachteile:

  • Durch die BLW Methode dauert es natürlich länger, bis das Kind sich abstillt oder die Flaschennahrung nicht mehr benötigt und somit Milchmahlzeiten ersetzt werden. Des Weiteren muss man in Kauf nehmen, dass viele Lebensmittel auf dem Boden, wie auch in der Mülltonne landen werden, da sie vom Baby nicht gegessen werden.